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Brockhaus Enzyklopädie Karyatide


"Karyatide [griechisch] die, -/-n. weibliche Gewandfigur, die als Gebälkstütze dient, meist anstelle einer Säule, in verschiedenen Epochen auch von einer Funktion weitgehend gelöstes Element. Karyatiden kommen in der griechischen Kunst unter anderem an Schatzhäusern in Delphi (2. Hälfte des 6. Jh. V. Chr.) und am Erechtheion in Athen vor.

Durch Vitruv gingen "Karyatiden" als Bezeichnung weiblicher und "Perser" als Bezeichnung männlicher Tragfiguren des Gebälks in die Kunstgeschichte ein, wobei Perser die von Sparta gemachten Gefangenen (auch Telamones genannt) meinen, während die Bezeichnung Karyatide vielleicht eine Übertragung von der Bezeichnung von Tänzerinnen der lakonischen Stadt Karyai bei Sparta auf in den Perserkriegen erbeuteten Frauen ist.

Eine von der antiken Herme abgeleitete Form des Manierismus bildet die Karyatidherme mit menschlich gestaltetem Oberkörper und pfeilerartig verjüngtem Unterbau, auch als Konsolfigur. Karyatiden und Karyatidhermen wurden zum beliebten Schmuck an Portalen, Kaminen, Galerien, und Balkonen. Die männliche Tragfigur wird heute als Atlant bezeichnet."*

*zitiert nach Brockhaus Enzyklopädie